ipwalumni - Die Ehemaligenorganisation des IPW

2019

 

Erich Gruner-Preis, Schweizer und Vergleichende Politik – Ladina Triaca

Ladina Triaca schloss ihren Master of Arts in Political Science «Schweizer Politik und Vergleichende Politik» im Herbstsemester 2018 mit dem Prädikat summa cum laude ab. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie die Funktionen von Jungparteien in der Schweiz. Ihre Analysen zeigen, dass den Jungparteien drei zentrale Aufgaben zukommen. Zum einen besteht ihre Rolle darin, neue Parteimitglieder sowie künftige Mandatsträgerinnen und Mandatsträger zu rekrutieren (Rekrutierungsfunktion). Ebenfalls eine grosse Verantwortung kommt ihnen bei der politischen Bildung und Sozialisierung von jungen Erwachsenen zu (Bildungs- und Sozialisierungsfunktion). Und schliesslich tragen die Schweizer Jungparteien durch die Lancierung von Volksinitiativen und Referenden wesentlich zur Mobilisierung ihrer eigenen Anhängerschaft bei (Mobilisierungsfunktion).

Ladina Triaca (*1992) ist in Lyss (BE) aufgewachsen. Sie hat an der Universität Genf im Bachelor Internationale Beziehungen studiert, bevor sie ihren Master in Schweizer Politik und Vergleichender Politik an der Universität Bern abschloss. Während des Masterstudiums war Ladina Triaca als Hilfsassistentin von Prof. Dr. Adrian Vatter am Lehrstuhl für Schweizer Politik tätig. Nach ersten journalistischen Erfahrungen beim Schweizer Fernsehen SRF, absolviert sie derzeit die Ringier Journalistenschule und arbeitet im Politikressort des «Blick».

 

Erich Gruner-Preis, Politikwissenschaft – ex aequo Karin Frick und Christian Metzger

Karin Frick hat ihren Master of Arts in Political Science im Frühlingssemster 2019 abgeschlossen. Ihre Masterarbeit «Tempora mutantur – und die Konkordanz in der schweizerischen Bundesversammlung? Eine Analyse der Konfliktivität bei Parlamentsabstimmungen 1975–2018» ist der Frage gewidmet, wie sich die Umbrüche in der Schweizer Politik der letzten Jahrzehnte – mitunter Globalisierung, Polarisierung, Mediatisierung und Personalisierung – in der parlamentarischen Auseinandersetzung in der Schweiz niederschlagen. Als Indikator für den «Gesundheitszustand» der Konkordanz dient die Konfliktivität bei parlamentarischen Abstimmungen, die misst, wie knapp das Ergebnis einer Abstimmung ist. Seit den 1970er-Jahren sind die Konflikte vor allem im Nationalrat und gerade auch bei Schlussabstimmungen, wo am Ende der Aushandlungen über den gefundenen Kompromiss abgestimmt wird, sowohl häufiger als auch stärker geworden. Dennoch entfalten die Konkordanzinstitutionen des politischen Systems der Schweiz, darunter der Ständerat oder das Referendum, nach wie vor ihre konflikthemmende Wirkung. Die Konkordanz ist also nicht am Ende, unterliegt angesichts neuer Herausforderungen aber der Veränderung. Die Hauptbefunde der Masterarbeit wurden im Buch «Konkordanz im Parlament: Entscheidungsfindung zwischen Kooperation und Konkurrenz», herausgegeben von Marc Bühlmann, Anja Heidelberger und Hans-Peter Schaub, (2019, NZZ Libro) veröffentlicht.

Karin Frick (*1993) ist in Balzers (FL) aufgewachsen. Nach der Matura am Liechtensteinischen Gymnasium hat sie an der Universität Bern den Bachelor in Sozialwissenschaften, Staatsrecht und Staatstheorie sowie Volkswirtschaftslehre absolviert. Im Master hat sie Politikwissenschaft sowie Internationales und europäisches Recht studiert und ein Auslandsemester an der Universität Aarhus (DK) verbracht. Von 2015 bis zu ihrem Masterabschluss war sie als Hilfsassistentin bei Année Politique Suisse am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern tätig, leitete mehrfach die Übung zur Vorlesung «Einführung in die Politikwissenschaft» von Prof. Marc Bühlmann und arbeitete am SNF-Forschungsprojekt «Digital Lives» mit. Seit Sommer 2019 ist sie Assistentin und Doktorandin bei Année Politique Suisse.

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Christian Metzger hat seinen Master of Arts in Political Science im Februar 2019 abgeschlossen. In seiner Masterarbeit hat er sich mit der Frage auseinandergesetzt, wo die Grenzen demokratischer Autorität innerhalb einer neo-republikanischen Staatstheorie liegen. Ausgangspunkt dieser Fragestellung war die Kritik am liberalen Umgang mit dem Spannungsverhältnis zwischen individuellen Freiheitsrechten und kollektiver Entscheidungsfindung in einer Demokratie. Durch eine kritische Auseinandersetzung mit dem neo-republikanischen Verständnis von Freiheit als Abwesenheit von Dominanz wurden drei Argumente für Grenzen entwickelt, deren Überschreitung die demokratische Autorität aufhebt: 1) Die Selbstabschaffung der Demokratie oder der Entzug des Wahlrechts für eine bestimmte Gruppe. 2) Die Einschränkung „demokratieinhärenter Freiheitsrechte“ wie die Rede-, Meinungs-, Vereinigungs-, Versammlungs-, Presse- oder Reisefreiheit. 3) Die Einschränkung von Freiheitsrechen, welchen den Status einer unabhängigen Bürgin begründen. Dieser Status gilt als notwendig zur Sicherung der Freiheit als Abwesenheit von Dominanz. Die Rechtfertigung der zweiten sowie der dritten Grenze demokratischer Autorität stellt eine Erweiterung der neo-republikanischen Theorie dar.

Christian Metzger(*1986) ist in Kirchberg (SG) aufgewachsen. Seinen Bachelor in Sozialwissenschaften hat er an der Universität Bern absolviert. Während dieser Zeit hat er sich auch in der Fachschaft engagiert. Neben Politikwissenschaften hat er im Master im Nebenfach Philosophie studiert und ein Auslandsemester an der Università di Bologna verbracht. Im Herbstsemester 2011 war er Hilfsassistent bei Prof. Dr. Christian Joppke und in den Herbstsemestern 2013 und 2014 Hilfsassistent bei Prof. Dr. Marc Bühlmann. In diesen Funktionen hat er jeweils Übungen für Studierende des Einführungsstudiums geleitet. Seit August 2019 arbeitet er als gewerkschaftlicher Organizer bei der Unia.